Projekt KUNST AM BAU in der DDR

Die Produktionsgenossenschaft „Kunst am Bau“ Dresden 1958-1990
Architekturbezogene Kunst in der DDR
10. – 25. September 2011

Öffnungszeiten:
Mo, Mi, Fr, Sa, So 14 –18 Uhr
Di, Do 14 –19 Uhr

Eintritt 2 Euro
Führungen ab 10 Personen nach telefonischer
Anmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Das Projekt wird gefördert von der Bundesstiftung Aufarbeitung, dem Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden, der Firma Bauhauf Coswig und der Architektenkammer Sachsen.


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Die Kunst am Bau der DDR wird verstärkt mit Wandbildern an ihren ehemaligen Repräsentationsbauten in Verbindung gebracht. Wesentlich mehr Kunst entstand aber beim Bau großer Wohngebiete, besonders in den 70er und 80er Jahren sowie in Betrieben und bei der Wiedererrichtung von Innenstadtstrukturen Ende der 80er Jahre. Über 30 Jahre waren Karl-Heinz Adler, Dieter Graupner, Friedrich Kracht, Johannes Peschel, Egmar Ponndorf, Siegfried Schade, Bärbel Schulz (bis 1985), Rudolf Sitte (bis 1979), Vinzenz Wanitschke und Wolff-Ulrich Weder in der Genossenschaft verbunden. Ihnen gehörte neben dem Atelierhaus auch das Grundstück. 

Obwohl ihre künstlerischen Ausdrucksformen sehr unterschiedlich waren, konnten sie die Werkstattsituation für gemeinschaftliche Projekte nutzen, die wiederum bei den Auftraggebern sehr gefragt waren.

Die Ausstellung zeigt erstmals eine nicht mehr sichtbare Seite der architekturbezogenen Kunst in der DDR. In besonderer Weise war „Kunst am Bau“ der staatsideologischen Selbstdarstellung und somit einer speziellen Praxis der Auftragsvergabe unterworfen, an der eine Vielzahl gesellschaftlicher und politischer Gremien beteiligt war. Stadtumbau nach der Wiederherstellung der Deutschen Einheit und andere Faktoren führten dazu, dass die Kunst am Bau als Zeugnisse dieser Zeit mehr und mehr verschwanden. Eine systematische Erfassung der Kunst-am-Bau-Objekte gibt es weder in den alten noch in den neuen Bundesländern. Viele Dokumente über die Auftragsabwicklung im Bereich der architekturbezogenen Kunst sind in den neuen Bundesländern nach der Wende verloren gegangen.

Der Umsicht von Friedrich Kracht und seiner Familie ist es zu danken, dass die Auftragsbücher und die Auftragsunterlagen der Genossenschaft „Kunst am Bau“ erhalten blieben. Der Bestand ist in Art, Umfang und seiner Vollständigkeit einzigartig. Diese Ausstellung zeigt eine Auswahl von Arbeiten in den Ateliers, in denen die Künstler auch damals gearbeitet haben.